ZEITGESPRÄCHE mit Gerhard Schmid

Gerhard Schmid

24 - Erzbischof von Wien und Kardinal von Österreich Dr. Christoph Schönborn mit Gerhard Schmid im ZEITGESPRÄCH

Respekt für gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Corona Auswirkungen auf die Kirche, Verbindung von Theologie & Wissenschaft, Ökologische Verantwortung der Kirche, Kirche & Gesellschaft, Politik-Kirche Aussöhnung. Vorsteher Ruhestand & Segen.

01.03.2021 44 min

Zusammenfassung & Show Notes

Gespräche auf Augenhöhe, auf Höhe der Zeit: Die „ZEITGESPRÄCHE“ sind ein eindrückliches Zeugnis von Anstand und Respekt.

Zeit für Gespräche – Zeit für Antworten. Gerhard Schmid liefert mit seinen „ZEITGESPRÄCHEN“ beides. Und das zur richtigen Zeit. Denn mit dieser Reihe gelingt, was in der Eile des Alltags oft leider zu kurz kommt: Erfahrung und Persönlichkeit zusammenbringen. Das Gespräch suchen und finden. Zuhören, Menschen und ihre Geschichten und Erfahrungen wirken lassen. 

In diesem Gespräch äußere ich meinen Respekt vor gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und betone, dass die Frage der Sexualität nicht an erster Stelle stehen sollte. Ich begrüße meinen Gast, Kardinal Christoph Schönborn, und weise darauf hin, dass ich seine Biografie kenne. Ich erwähne seinen Lebensweg, darunter seine Flucht, seinen Weg zur Kirche und seine Karriere. Wir sprechen über die Corona-Situation und deren Auswirkungen auf die Kirche. Ich betone, dass meine persönliche Situation während der Pandemie eher positiv war, da ich mich erholen konnte, aber ich mache mir auch Sorgen um die Menschen und ihre Situation. Ich mache mir Gedanken über den Einfluss der Pandemie auf Familien, Arbeitsplätze und soziales Verhalten. Ich betone die Wichtigkeit des Dialogs mit den Menschen und vor allem mit jungen Menschen. Ich erwähne, dass ich normalerweise Schulen besuche und dass dies seit über einem Jahr nicht möglich ist. Wir haben uns in dieser Episode mit Gewissensfragen auseinandergesetzt, insbesondere mit der Frage, ob wir Sterbende alleine lassen sollten aus gesundheitlichen Gründen. Wir haben festgestellt, dass dies schwierige Fragen sind, aber mit den Impfungen wird es hoffentlich besser werden. Es wurde versucht, auf Ersatzkommunikationswege wie Videokonferenzen auszuweichen, aber die analoge Begegnung hat eine andere Qualität. Trotzdem haben sich durch die digitalen Möglichkeiten neue Felder eröffnet, wie die Übertragung von Messen per Livestream. Es gab eine positive Resonanz auf diese digitalen Angebote. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass während des Lockdowns die Kirchen offen blieben und viele Menschen einzeln gekommen sind, um eine Kerze anzuzünden oder zu beten. Wir haben auch über die Verbindung zwischen Theologie und Wissenschaft gesprochen. Es wurde betont, dass es keinen Widerspruch zwischen Glauben und Wissenschaft gibt, sondern dass beide einander ergänzen können. Die Erforschung der Natur und die Erkenntnisse der Wissenschaft lassen den Glauben nicht infrage stellen, sondern führen zu Staunen und Dankbarkeit. Der Blick auf den Mars hat verdeutlicht, wie privilegiert wir sind, dass wir auf einem bewohnbaren Planeten leben. Wir haben über die Verantwortung der Kirche in ökologischen Fragen gesprochen und betont, dass die Pflege der Erde zu den Aufgaben der Kirche gehört. Die Caritas spielt eine wichtige Rolle im Bereich der Sozialarbeit und engagiert sich auch im Fragenkomplex von Migration und Integration. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Caritas nicht nur politische Verantwortung hat, sondern vor allem auf die konkreten Menschen schauen muss. Die Kirche kann einen Beitrag leisten, die Gegensätze in der Gesellschaft aufzulösen und zum Dialog anzuregen. Durch Verkündigung, soziale Arbeit und Einsatz für Gerechtigkeit und Menschlichkeit kann die Kirche Menschen zusammenbringen und gemeinsame Lösungen finden. Es wurde auch über den Beitrag des Kardinals König zur Aussöhnung zwischen Politik und Kirche in Österreich gesprochen. Wir haben großen Respekt vor gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, betonen jedoch, dass die sakramentale Ehe nicht mit jeder Form von Partnerschaft gleichgesetzt werden sollte. Es wurde die Gefahr des Antisemitismus angesprochen und betont, dass alle Glaubensgemeinschaften sich für das Gemeinwohl engagieren sollten, um Spaltungen zu vermeiden. Die Zusammenarbeit der anerkannten Glaubensgemeinschaften in Österreich wurde als bemerkenswert bezeichnet. Es wurde über die Reise von Papst Franziskus in den Irak gesprochen und seine Bemühungen um Frieden und Versöhnung im Nahen Osten gelobt. Es wurde betont, dass der Papst sich der Schwierigkeiten und des islamistischen Terrors bewusst ist, aber den Glauben hat, dass die Mehrheit der Muslime nach Frieden sehnt. Zum Schluss des Gesprächs wurde mein bevorstehender Ruhestand erwähnt und der Wunsch geäußert, dass ein geeigneter Nachfolger gefunden wird. Meinen Gästen überreichte ich symbolisch Honig, um ihnen ein gesegnetes Osterfest und viel Kraft zu wünschen.

Die „ZEITGESPRÄCHE“ sind geprägt von Anstand und Respekt. Vor Menschen, Werten und dem demokratischen Miteinander. Sie verbinden spannende Einblicke mit klugen Gedanken und vergnüglichen Momenten im Leben wunderbarer Persönlichkeiten.