ZEITGESPRÄCHE mit Gerhard Schmid

Gerhard Schmid

71 Barbara Teiber im ZEITGESPRÄCH mit Gerhard Schmid

In dieser Episode: Rolle von Gewerkschaften in Europa, faire Kollektivverträge, gerechtere Besteuerung von Konzernen, Arbeitszeitverkürzung, ökologische Herausforderungen. Für Fortschritt und Gerechtigkeit. Danke!

11.07.2023 37 min

Zusammenfassung & Show Notes

Gespräche auf Augenhöhe, auf Höhe der Zeit: Die „ZEITGESPRÄCHE“ sind ein eindrückliches Zeugnis von Anstand und Respekt.

Zeit für Gespräche – Zeit für Antworten. Gerhard Schmid liefert mit seinen „ZEITGESPRÄCHEN“ beides. Und das zur richtigen Zeit. Denn mit dieser Reihe gelingt, was in der Eile des Alltags oft leider zu kurz kommt: Erfahrung und Persönlichkeit zusammenbringen. Das Gespräch suchen und finden. Zuhören, Menschen und ihre Geschichten und Erfahrungen wirken lassen. 

In dieser Episode sprechen wir über die Rolle von Gewerkschaften und Gewerkschaftern in Europa. Es ist beunruhigend zu hören, dass Gewerkschafter in einigen Ländern verfolgt und ins Gefängnis gebracht werden, wenn sie das Falsche sagen. In Österreich haben Gewerkschaften jedoch in 98% aller Berufsfelder die Kollektivvertragshoheit, was ein Ergebnis der langjährigen Sozialpartnerschaft ist. Dies wird von vielen Kollegen aus anderen Ländern beneidet. 

Die Kollektivverträge in Österreich haben konkrete Auswirkungen auf die Beschäftigten, wie die Erhöhung von Mindestlöhnen und Gehältern, sowie Regelungen zur Arbeitszeit. Österreich hat auch ein gutes staatliches Pensionssystem, das Massenaltersarmut vermeidet. All diese Leistungen werden aus den Lohnnebenkosten finanziert, während große internationale Unternehmen wie Starbucks kaum Unternehmenssteuern zahlen und damit nur einen kleinen Beitrag zu unserem Sozialstaat leisten. 

Wir sind der Meinung, dass die Schlupflöcher internationaler Konzerne auf europäischer Ebene repariert werden müssen, da einzelne Länder oft keine Mehrheiten für wichtige Dinge wie Steuergerechtigkeit erreichen können. Es ist wichtig, dass die Interessen der Menschen im Fokus stehen und dass es ein Gleichgewicht zwischen Unternehmern, Lobbyisten und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gibt. Positive Entwicklungen wie die Mindestlohnrichtlinie sind zwar zu verzeichnen, aber es braucht noch mehr politische Tendenz, um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Mittelpunkt zu stellen. Momentan freuen wir uns über den großen Zustrom von Mitgliedern bei der GPA. Dies zeigt, dass die Arbeit, die wir leisten, geschätzt wird und dass unsere Stärke, insbesondere bei Verhandlungen mit Arbeitgebern, wächst. 

Es ist unsere Priorität, die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei den Metall-Kollektivvertragsverhandlungen zu erhalten. Wir haben verschiedene Vorschläge zur Dämpfung der Inflation gemacht, aber die Regierung hat versagt und nicht genug getan. Wir sehen auch, dass Unternehmen sich nicht verantwortungsvoll verhalten, wie bei der Schließung von Filialen und dem Verlust von Arbeitsplätzen. Deshalb unterstützen wir eine stärkere Besteuerung von denen, die große Gewinne erzielen. Es freut uns, dass immer mehr Politiker unsere Forderungen unterstützen und dass eine breite Mehrheit in der Bevölkerung für eine Millionärsteuer ist. Diese soll einen hohen Freibetrag von einer Million Euro und niedrige Steuersätze danach umfassen und nur einen kleinen Prozentsatz der reichsten Österreicher betreffen. Neben der Arbeitszeitverkürzung, bei der wir bereits in einigen Branchen Erfolge erzielt haben, ist auch eine sechste Urlaubswoche wichtig, um den sich verändernden Arbeitsumständen gerecht zu werden. 

Wir wollen sicherstellen, dass Arbeitnehmer in den Transformationsprozess im Zusammenhang mit dem Klimawandel und ökologischen Herausforderungen einbezogen werden. Bildung und Weiterbildung spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die Gewerkschaftsbewegung ist wichtig, um Manipulationen und Missbrauch zu vermeiden und um Fortschritt im Sinne vieler Menschen zu gestalten. Unsere Zukunft kann positiv sein, erfordert jedoch die Anstrengungen von uns allen. Als Wienerin habe auch ich meine Leidenschaften und brauche einen Ausgleich. 

Vielen Dank für das Gespräch.

Die „ZEITGESPRÄCHE“ sind geprägt von Anstand und Respekt. Vor Menschen, Werten und dem demokratischen Miteinander. Sie verbinden spannende Einblicke mit klugen Gedanken und vergnüglichen Momenten im Leben wunderbarer Persönlichkeiten.

Transkript

In Europa wirst du noch als Gewerkschaft, als Gewerkschafterin verfolgt, wenn du das falsche Maxd landest, im Gefängnis. Zeitgespräche mit Gerhard Schmid. Ein Austausch über Politik, Kunst, Kultur und Wirtschaft zu aktuellen Themen unserer Zeit. Meine sehr geehrten Damen und Herren, herzlich willkommen zu dieser Ausgabe, der Zeitgespräche, wieder hier aus der Wiener Urania. Und wie ich an dieser Stelle immer sage, dem Herzstück oder dem Flaggschiff, der österreichischen Volksbildung. Bei mir zu Gast ist heute eine der führenden Gewerkschafterinnen unseres Landes und ich freue mich, dass sie trotz eines extrem dichten Kalenders nach dem ÖGB-Kongress Zeit gefunden hat. Herzlich willkommen der Vorsitzende der GPA, Bavaria Taiber. Schön, dass du da bist. Ja, danke für die Einladung. Sehr, sehr gerne. Liebe Bavaria, ihr habt gerade den ÖGB-Kongress hinter euch gebracht. Du bist als Vorsitzende der GPA die Vorsitzende der größten Einzelgewerkschaft innerhalb des ÖGB mit über 280.000 Mitgliedern. Wie ist die Stimmung im ÖGB nach diesem Bundeskongress? Ja, also am Bundeskongress selbst war wirklich eine gute Stimmung, waren ja auch lauter gute Wahlergebnisse für die einzelnen Kandidaten der Wolfgang Katzian ist mit großer Mehrheit wieder zu unserem Präsidenten gewählt worden. Auch einmal GPA-Vorsitzende. Ja, da sind wir natürlich besonders stolz, mein Vorgänger in der GPA und wir haben ganz wichtige Beschlüsse gefasst, was unser Programm, was unsere Schwerpunkte betrifft, waren tolle Rednerbeiträge, also war wirklich eine gute Stimmung. Man merkt einfach auch unter den Delegierten, und das tut halt einfach gut, dass es einen hohen Zuspruch gibt von der Bevölkerung, von den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, ein großes Vertrauen in die Gewerkschaftsbewegung. Wir haben ja wirklich hohe Kollektivvertragsabschlüsse erreicht in den letzten Monaten. Eigentlich das Einzige, auf das sich die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen verlassen konnten, damit ihre Kaufkraft stabilisiert wird, weil sonst ist ja vor allem von Seiten der Regierung leider wenig gemacht worden. Und so ein Zuspruch tut natürlich gut, wir sind uns unserer Verantwortung weiter bewusst und sind jetzt für die nächsten fünf Jahre gut aufgestellt. Dein Vorgänger, Wolfgang Katzian, ÖGB-Präsident, ehemaliger ÖGB-Vorsitzender, ist ja jetzt auch Präsident des Europäischen Gewerkschaftsbundes und ich glaube, das ist auch eine Auszeichnung für den gesamten ÖGB. Absolut. Ich durfte dabei sein, da war ja in Berlin die Konferenz des Europäischen Gewerkschaftsbundes. Er ist auch dort mit großer Mehrheit gewählt worden. Da geht es natürlich um viele Themen, die die ArbeitnehmerInnen interessiert und betrifft. Auf EU-Ebene, sich da mehr Gehör zu verschaffen, Einfluss zu kriegen. Aber es ist auch wirklich schlimm, manche Schilderungen, wenn man mitkriegt, da reden Kollegen, Kolleginnen, die in Russland beispielsweise wirklich verfolgt werden, also in Europa wirst du noch als Gewerkschaft, als Gewerkschafterin verfolgt, wenn du das Falsche magst, landest im Gefängnis. Das ist schon auch dramatisch, das manchmal so mitzuerleben. Bei allen riesen Herausforderungen, die wir hier im Land haben, vor Ort, aber was da, wenn man über die Ländergrenzen hinwegblickt, wirklich manche erdulden müssen, erleben müssen, ist schon tragisch in diesen Zeiten. Wir haben ja in Österreich doch die Situation, glaube ich, in 98 Bereichen, also bei 98 Prozent aller Berufsfelder der ÖGP, die Kollektivvertragshoheit hat und das ist ja auch sozusagen wahrscheinlich das Ergebnis einer jahrzehntelangen Sozialpartnerschaft. Da hat es ja auch in den letzten Monaten immer Diskussionen gegeben, Mindestlohn und so weiter, aber. Du hast es gerade angesprochen, es ist glaube ich schon gut, dass das sozusagen beim ÖGP bleibt. Ja, gerade das war auch ein Punkt, wenn man in Europa mit den Kollegen und Kolleginnen redet, wo uns unglaublich viele beneiden um diese Situation, dass eben 98 Prozent aller unselbstständig Beschäftigten, für die gilt ein Kollektivvertrag oder eine ähnliche Regelung, werden Jahr für Jahr die Mindestlöhne, die Mindestgehälter eben erhöht, aber nicht nur die Mindestlöhne und Gehälter. In vielen Branchen schaffen wir es ja auch, die Ist-Gehälter, so wenn man mehr verdient als im Kollektivvertrag steht, auch anzuheben, die verschiedenen Berufsgruppen, auch andere Regelungen wie Arbeitszeit, wir haben es auch. In vielen Kollektivverträgen, dass wir eine geringere wöchentliche Arbeitszeit haben, als die im Gesetz verankerte 40-Stunden-Woche. Sogar letztes Jahr ist es uns gelungen, bei den Speditionen für die Beschäftigten, um eineinhalb Stunden zu reduzieren. Also da stehen ja ganz viele Dinge in den Kollektivverträgen drinnen, die konkrete Auswirkungen haben auf die Beschäftigtenverbesserungen. Und da können wir allesamt schon stolz drauf sein, auch auf die zwölfmonatige Laufzeit. Das ist ja auch nicht in allen Ländern der Fall, dass man so sozusagen jedes Jahr Abschlüsse und Erhöhungen auch erzielen können. Das sind schon Dinge, wo viele Kollegen und Kolleginnen gerade aus anderen Ländern neidvoll auf Österreich blicken. Und uns ist das, glaube ich, manchmal gar nicht bewusst. auch Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, da haben wir schon viel vorzuweisen. Naja, da gibt es immer die Diskussion, die wahrscheinlich von der Wirtschaftszeiten kommt, sozusagen auf Senkung der Lohnnebenkosten. Aber Lohnnebenkosten sind ja sozusagen das Fundament auch des Sozialstaates, ne? Dürfen wir eh bei du sein? Wir sind bei du, na klar! Naja, du sagst das, das ist wirklich ein Thema, das bei mir viel auslöst, weil das klingt, immer ganz schön und nett. Mehr Netto vom Brutto, Lohnnebenkosten runter, wie wenn wir. Dieses Geld, das da auch Arbeitgeber beitragen, nicht ganz dringend bräuchten für die Finanzierung unseres Sozialstaates. Das ist ja der zweite Aspekt, wo viele weltweit neidvoll auf Österreich blicken. Wir haben ein – es geht natürlich immer besser – aber wir haben ein gutes staatliches Pensionssystem, wo wir keine Massenaltersarmut haben, wie in vielen anderen Ländern. Und das sind ja die Beiträge der sogenannten Lohnnebenkosten, die das finanzieren, auch unser Gesundheitssystem, auch die Arbeitsunfälle, das Arbeitslosengeld, ganz viel, was sozusagen die Kinderbetreuung betrifft. Familienleistungen werden aus den Lohnnebenkosten herausbezahlt. Und ich sage immer, wenn wir uns anschauen, große internationale Unternehmen wie Starbucks oder andere, die da kaum, Unternehmenssteuern zahlen, das ist der einzige Beitrag von großen internationalen Konzernen zu unserem Sozialstaat, zu unserer doch Wohlstandsgesellschaft, größtenteils kann man es glaube ich schon so bezeichnen, sonst zahlen die keine Beiträge und wir sind natürlich nicht diejenigen, die sich dagegen stemmen, aber dann... Was mehr Netto von Brutto betrifft, aber dann muss das Geld woanders herkommen und da haben wir gerade ja auch als Gewerkschaftsbewegung, als GPA gute Vorschläge mit der Millionärsteuer, aber solange es das nicht gibt, ist das ganz wichtig, dass es genug Steuern und genug Finanzierungsquellen gibt, die eben auch unser Leben, unseren Sozialstaat auch ermöglichen. Aber diese von dir angesprochenen, diese Schlupflöcher internationaler Konzerne, die halt auf irgendeiner Insel ihren Sitz haben und so weiter. Diese Schlupflöcher, da wird man vor allem, wenn wir das vorhin besprochen haben, eine, starke europäische Gewerkschaftsbewegung brauchen, weil da wirst du vieles wahrscheinlich nur auf europäischer Ebene reparieren können. Ja, in den Sonntagsreden reden ja dann fast Politiker alle Couleurs dafür, aber dann, Dann gibt es halt die Situation in Europa, dass einzelne Länder immer wieder auf die Konzerne schauen, die bei ihnen den Sitz haben, Stichwort Irland und andere, und dass man da dann leider keine Mehrheiten für so wichtige Dinge, dass es eben mehr Steuergerechtigkeit. Gibt, zustande bringt. Also da ist der Begriff Lobbying in politischer Hinsicht sozusagen auf europäischer Ebene durchaus gerechtfertigt, dass man schaut, Mehrheiten zu bilden, um da was dagegen zu halten. Also die Europäische Union ist ja eine tolle Geschichte, ein Friedensprojekt, aber die Leute müssen schon mitkriegen, dass ihre Interessen dort im Fokus stehen und das war halt in der Vergangenheit wirklich oft nicht der Fall. Auch wenn wir sehen, wie viele, Unternehmer, Lobbyisten, ja, viele Zehntausende uns da gegenüber stehen, den Bar Hansel und Maxel, von uns, von den Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die wir mit viele Millionen vertreten in Europa. Das ist schon ein riesen Ungleichgewicht. Fairerweise muss ich aber sagen, dass sich durchaus in den letzten Jahren was zum Positiven auch verändert hat, mit der neuen Kommission, die Mindestlohnrichtlinie beispielsweise. Da gibt es schon noch Dinge, die durchaus positiv sind, man darf nicht alles immer nur negativ sehen, aber es bräuchte halt noch mehr Tendenz. Die Politik, die wirklich die ArbeitnehmerInnen oder die vielen in unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt stellt. Da hat der ÖGB sicher Vorbildfunktion, weil je stärker die Gewerkschaft, je stärker der Organisationsgrad, desto größer ist auch natürlich der politische Einfluss. Von nichts kommt nichts. Das ist ja immer besonders lustig, wenn bei uns sich Nicht-Mitglieder, nicht die Werkschaftsmitglieder über die Höhe der Abschlüsse oder auch sonst über alles aufregen. Aber Solidarität heißt auch, und die ist ganz wichtig in einer Gesellschaft, auch persönlich einen Beitrag zu leisten. Momentan freut es uns, aus GPA haben wir einen großen Zuspruch und auch eine Steigerung, was die Mitgliedszahlen betrifft. Das heißt, nicht nur im Reden sagen die Leute momentan, ihr macht einen guten Job und ihr seid wichtig. Also wir spüren es auch bei den Mitgliedern und das ist natürlich schon auch positiv, weil wie du sagst, die Stärke ist eins zu eins mehr oder weniger die Mitglieder. Ich meine, es kommt schon darauf an, was man daraus macht, aber wenn wir bei den Kollektivvertragsverhandlungen, beispielsweise den Arbeitgebern gegenüber sitzen, ist nicht nur relevant, ob man rhetorisch super geschult ist, sondern die wissen schon, wie viele Leute da im Hintergrund sind oder auch nicht und das hat eine große Relevanz. Liebe Barbara, jetzt merkt man sozusagen aus deinen Worten die Leidenschaft der Gewerkschaft darin. Ich habe mir ein paar biografische Daten angeschaut. Vorsitzende der GPR haben mir schon gesagt, du bist im Verwaltungsrat der Gesundheitskasse, Vizepräsidentin der Arbeiterkammer, warst in der Übergangszeit, glaube ich, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft für Privatdruck, Journalismus und Papier. Wie das noch zusammen war, weißt du, und da haben wir uns auch kennengelernt, Abgeordnete zum Wiener Landtag und Gemeinderat und kommst sozusagen aber auch gestanden aus der Gewerkschaftsbewegung. Jetzt habt ihr nach dem Sommer wahrscheinlich wieder eine ganz heiße Phase, die Inflation ist noch relativ hoch und es werden dann im Herbst wieder die neuen Kollektivvertragsverhandlungen. Wie wird denn da deine Linie sein? Naja, im Fokus sind immer die Metall-Kollektivvertragsverhandlungen, die wir ja mit der Pro-G, mit der Metaller Gewerkschaft, verhandeln. Und die sind immer im totalen Fokus, weil es sozusagen ein bisschen den Takt vorgibt. Aber, möchte ich sagen, wir verhandeln letztendlich zwölf Monate. Es gibt fast jede Woche Kollektivvertragsabschlüsse, das ganze Jahr über, aber natürlich der heiße Herbst ist großes Thema und da werden wir keinen Millimeter von unserer Linie alle Gewerkschaften abrücken, dass wir über der rollierenden Inflation abschließen wollen. Wir treten an, um die Kaufkraft der Beschäftigten auch zu erhalten, zu stabilisieren und wir sind da wirklich auch der einzig stabile Faktor aktuell, muss man sagen, der sicherstellt, dass sich vor allem die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ihr Leben noch leisten können, weil die Regierung hat da wirklich, ich drücke es jetzt wirklich hart aus, versagt. Mit Einmalzahlungen kann man nicht auf die Dauer agieren. Wir haben nicht nur als Gewerkschaftsbewegung, sogar zusammen als Sozialpartner mit den Arbeitgebern zahlreiche Maßnahmen auf den Tisch gelegt, wie man die Inflation endlich dämpfen könnte. Das wollen ja auch wir, dass die Inflation zurückgeht, weil die ist ja der Ausgangsbasis. Für die Kollektivvertragsverhandlungen und da gibt es nach wie vor wirklich offene Punkte. Am meisten im Magen liegt uns allen und wahrscheinlich gerade auch vielen Wiener und Wienerinnen, Die vierte Mieterhöhung, die jetzt nicht einmal eineinhalb Jahren ansteht, es ist wirklich dramatisch. Da muss man endlich eingreifen, auch bei den Lebensmittelpreisen, auch bei den Energiekosten in Summe. Da tut die Regierung einfach viel zu wenig. Wir haben gefordert, Preiskontrollen, Preiskommissionen, weil die hohen Inflationen, die Inflationszahlen, sind ja wirklich giergetrieben, gewinngetrieben. Wir haben wirklich Rekordzahlen bei den Dividendenausschüttungen, bei den Gewinnen und erhöhen wirklich viele Unternehmen die Kosten stärker, das wissen wir auch von vielen Betriebsräten, und Betriebsrätinnen, als die tatsächlichen Kosten im Unternehmen gestiegen sind. Also da gibt es viel zu tun, um die Inflation auch in den Griff zu kriegen, da passiert aber nichts bis sehr, sehr wenig. Und ja, darum sind wir wirklich eigentlich die einzigen, auf die sich die Leute verlassen können. Ja, die Energiepreise am Weltmarkt gehen ja auch schon seit Geramma-Zeiten runter. Und jetzt liest man zwar immer wieder, es wird bald ein Tag kommen, wo sie auch in Österreich runtergehen, aber der ist, noch nicht ganz sichtbar. Ja, also da, egal ob es die Energieunternehmen betrifft oder auch die. Banken hat man sehr stark den Eindruck, dass wenn die Zinsen steigen, die Preise am Weltmarkt steigen, sehr stark auch die Kosten für die Konsumenten steigen. Aber wenn es dann in die umgekehrte Richtung geht, dann wartet die Konsumentin der Konsument sehr lange und ja, das ist... Wie gesagt, wir haben es schon vor über einem Jahr auch gefordert, da muss man in die Märkte eingreifen. Die versagen da. Sie sind zumindest so, wie sie agieren, nicht zum Vorteil der vielen in unserem Land. Weil es ja in einigen Bereichen unkontrollierte Preissteigerungen gibt. Der Wolfgang Katzen hat die Auswahl, dass zum Beispiel Solarenergie oder dass du bei Holz und so weiter... Ja, da gibt es Beispiele, die sind wirklich nicht nachvollziehbar, dass zum Beispiel die Holzbälle so steigen überall, also im Wald wäre jetzt nichts passiert. Das Kurioseste ist ja, wir haben ein Unternehmen gehabt, das hat auf einmal Holzbälle, wollte die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Kurzarbeit anmelden und wir alle denken sich, was ist da los, der Wald wächst, man kann abholzen, Die Nachfrage nach Holzpellets ist immens groß, ja, was ist denn da los? Und da sieht man, wie da manche agieren, also wirklich giergetrieben, endlos. Die haben die Lager schon so voll gehabt, dass die Kollegen und Kolleginnen gar nicht mehr arbeiten konnten, weil die Lager so voll waren, weil das Unternehmen, der Betrieb einfach. Auf weiter steigende Preise gesetzt hat. Und da sieht man, das ist absurd, das ist abstrus, Das sind wirklich grausliche Auswirkungen des Kapitalismus. Und da muss man schon hinschauen und auch was tun, weil die Gier ist ein Hund. Die Gier ist ein Hund, ja. Und da muss man auch schauen, dass die nicht zu groß wird. Und wenn wir schon bei der Gier sind, du hast ja auch den Begriff sozusagen, du hast mit Turbo-Kapitalisten sozusagen ja auch zu tun. Und diese Kicker-Liner-Entwicklung war ja die letzten Wochen extrem dramatisch. Ja, wir sind ja mit Kicker Liner schon länger konfrontiert, was durchaus schwierige Situationen betrifft und da war wirklich nicht abzusehen, wie jetzt die Signer Gruppe mit dem Benkel Kicker Liner verkauft hat und ja noch von einem guten Investment, sprich von einem guten gesprochen hat, dass dann ein paar Tage später gesagt wird, mehr als die Hälfte der Filialen sollen geschlossen werden, 1900 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollen ihren Job verlieren. Also das versteht kein Mensch. Auch wie das zustande gekommen ist, dass da die Immobilien getrennt verkauft worden sind vom operativen Geschäft. Man muss sich da wirklich alles genau anschauen. Weil die Raffinessen dahinter natürlich auch gefährlich sind. Die Hochzeit, die Mittenbahn. Ob da alles wirklich mit rechten Dingen zugegangen ist. Also da hat der Steuerzahler, die Steuerzahlerin wirklich auch ein Anrecht drauf, dass man da wirklich genau hinschaut. Und besonders dramatisch ist natürlich für die Beschäftigten. Da waren wir ja in allen Filialen unterwegs und haben beraten, dass die Kolleginnen und Kollegen auch nicht vorschnell irgendein Einvernehmliche unterschreiben oder kündigen. Da sind nämlich sehr viele seit vielen Jahrzehnten beschäftigt. Es gibt auch eine große Loyalität, eine hohe Kollegialität untereinander. Und wenn man weiß, dass über 230, vor allem Kolleginnen, sehr viele Frauen über 55 ist, dann nutzt nichts, wenn jetzt gesagt wird, dass es beim Pillerspaar viele Jobs gibt. Gibt. Ja, da stehen Kolleginnen ein, zwei, drei Jahre vor der Pension, haben auch mehr verdient, beispielsweise, als im Lebensmittelhandel, weil im Möbelhandel Provisionen bezahlt werden. Es, auch andere Arbeitszeiten gibt und man kann nicht Beschäftigte, das sind keine Manövriermasse, die man da irgendwo herumschieben kann. Also das ist schon tragisch und machtbetroffen. Naja, der Zynismus, der dahinter steckt, ist ganz dramatisch. Und der dann quasi sozusagen so in der ökonomischen Normalität liegen sollte, was er natürlich nicht kann. Ja, dass man wirklich von einigen Arbeitgebern den Eindruck hat und ich möchte wirklich nicht sagen alle, weil es gibt wirklich Arbeitgeber, die bemühen sich, versuchen gute Arbeitsbedingungen anzubieten. Man spürt auch so etwas wie Verantwortung für das Allgemeine. Aber an dem Beispiel sieht man, dass es doch einige gibt, die das tun. Gerade in dem Fall, da hat man mehr den Eindruck, dass da nur um ein Immobiliengeschäft gegangen ist, nur um Spekulationen, dass da nie das operative Unternehmen im Fokus gestanden ist, und vor allem null eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die Maßnahmen wahrscheinlich noch gewinnmaximierend sind. Ja, genau. Und das vergiftet das Klima, das ist nicht gut in unserer Gesellschaft. Jetzt hast du, liebe Barbara, ja immer auch mit deiner GPA sozusagen ein Bekenntnis zu, einer stärkeren Besteuerung jener, die da besondere Gewinne machen oder die dieses irgendwie im großen Stil gerichtet haben. Stichwort Millionärssteuerung. Was schwebt euch als GPA davor? Naja, vielleicht darf ich mal sagen, dass wie ich vor mittlerweile fünf Jahren GPA-Vorsitzende geworden bin, wir sehr schnell mit unserer Kampagne zur Millionärsteuer gestartet haben. Die GPA ist ja eine Gewerkschaft, die schon eine lange Tradition hat, was ein gerechtes Steuersystem betrifft, also die Forderung danach. Und mich freut es, ehrlich gesagt, auch jetzt, dass immer mehr Politiker und Politikerinnen übernehmen, selbstbewusst und vor allem, dass wir eine große Mehrheit für unsere Forderung in der Bevölkerung haben. Ehrlicherweise, das wollen ja manche nicht hören, aber wir haben erst vor ein paar Monaten eine Studie, also eine Befragung in Auftrag gegeben, wo wir uns anschauen wollten, sind nur die Roten dafür oder die Grünen? Wie sehen das irgendwie die Sympathisanten aller Parteien, weil ja immer so getan wird, ja irgendwie da werden alle dagegen und der Mittelstand und und so weiter und es gibt eine Mehrheit. In allen Parteien, also Sympathisanten aller verschiedenen Parteien, die im Parlament vertreten sind, sprechen sich mehrheitlich für eine Millionärsteuer aus. Und wirklich der Zuspruch ist groß, weil das sehen ja die Leute, wenn sie durch die Gegend rennen, dass die Masse wirklich viel Steuerlast trägt, dass aber Steuern wichtig sind für tausend Dinge, Und dass einige wenige sich alles leisten können, immer reicher werden, keinen Beitrag oder viel zu wenig Beitrag für das Allgemeinwohl, für den Wohlfaltsstaat leisten. Und dass da auch immer mehr auseinanderdriftet die Schere zwischen Arm und Reich. Und da haben die Leute einfach ein gutes Gespür und wissen, Das einfach drüber zu reden, hilft nichts. Da muss sich was an unserem Steuersystem ändern und darum haben wir eben dieses Modell vorgeschlagen mit einem hohen Freibetrag, also von einer Million Euro und auch danach sozusagen. Ganz niedrige Prozentsätze, die dann mehr werden. Also auch wer zwei Millionen Euro hat, wird nicht arm, sondern leistet einen kleinen Beitrag, also das muss man ja auch mal sagen und die Kirche im Dorf lassen, aber es werden halt wichtige Geldbeiträge und doch durchaus. Welche, die sich auszahlen, wo man viele notwendige Dinge finanzieren könnte. Man kann sagen, das sind Maßnahmen oder Forderungen, die den Mittelstand der Gesellschaft überhaupt nicht treffen. Also es gibt unterschiedliche Berechnungen, aber es ist so zwischen 3 und 4 Prozent der reichsten Österreicher und Österreicherinnen. Wir sprechen hier schon von den Superreichen, die wirklich einen Beitrag leisten können. Und wie gesagt, es geht ja darum, dass wir das Geld ja auch brauchen, weil was ich nicht mag, ist, dass man so generell hin hat zu hohen Steuern. Ja, wo gibt es denn niedrige Steuern? In Tripsdrü, also in der Steinzeit hat es keine Steuern gegeben. Oder niedrige Steuern gibt es in Ländern. Die wirklich rückschrittlich sind. Da will ja niemand leben. Also eine hohe Steuerquote muss, man auch einmal sagen, gibt es da in Ländern, die fortschrittlich sind, die hochentwickelt sind. Ihr habt sicher auch im Auge diese Gewinnzuwächse durch Spekulation zum Beispiel, dass man die auch stärker besteuert. Genau, also Gewinnzuwächse jedenfalls. Wir sind jetzt auch nicht die, die sagen, es muss unser Modell sein. Um das geht es ja nicht. Jede Regierung muss dann zusammensitzen mit Experten, wir stehen gerne zur Verfügung. Es geht jetzt nicht um unser Modell, es gibt. Sehr viele Modelle, das ist halt ein konkreter Vorschlag, weil viele eben das konkret wissen wollten, aber man braucht endlich einen Einstieg. Österreich hat eine Vermögensbesteuerung in einer Höhe, das immer, ich glaube, letzter vorliegt, innerhalb der EU-Konsequenzen. Ja, alle anderen Länder lukrieren da mehr und dass da jetzt... Anscheinend auch unsere Kampagne und dass so viele mitmachen wirkt, sieht man ja dadurch, dass die Industriellenvereinigung nervös wird und mäßig gemachte, um es freundlich auszudrücken, Homepages jetzt online stellt, wo sie von Schnüffelsteuer sprechen, irgendwelche nicht nachvollziehbare Zahlen draufstellen. Also das ist ja eine Reaktion auf das, dass wir durchaus erfolgreich sind, dass immer mehr Menschen sagen Ja zur Millionärsteuer und hoffentlich tut sich da aber auch bald konkret was. Hoffentlich gibt es bald auch irgendwann eine Regierung, die das auf der Agenda hat und wir werden versuchen, da unseren Beitrag weiterzuleisten. Du hast gesagt vom Nervöswerden. Es gibt vielleicht noch ein Thema, wo die Gegenseite des Gewerkschaftsseins nervös wird, nämlich das ganze Thema der Arbeitszeitverkürzung. Was erwartest du da in nächster Zeit? Ja, vor allem ist mir wichtig zu sagen, dass es kein Widerspruch ist, höhere Löhne, Gehälter Arbeitszeitverkürzung. Wir haben als Gewerkschaftsbewegung immer für beides gekämpft. Wir brauchen da Fortschritte. Wir haben seit vielen, vielen, vielen Jahrzehnten keine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung mehr, obwohl es zwischenzeitlich Produktionszuwächse gegeben hat. Jeder Arbeitnehmer, produktiver ist, mehr wirtschaftet, aber da eben bei der Arbeitszeitreduktion nichts angekommen ist. Wir haben es geschafft, wie ich schon erwähnt habe, bei den Kollektivverträgen. Arbeitszeitverkürzungen zu erreichen, Sozialwirtschaft Österreich, 37 Stunden Woche. Bei der Papierindustrie Partei in 36 Stunden Woche, bei ganz vielen KVs 38 1,5 Stunden. Aber das ist zu wenig. Da wäre schon mehr drinnen, weil die Leute ja wie gesagt immer produktiver werden, durch den Fortschritt Digitalisierung und wir wollen da endlich auch, dass sich auf gesetzlicher Ebene was tut, Sei es die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, sei es aber auch ganz schlicht und einfach die sechste Urlaubswoche, weil da gibt es real eigentlich eine Arbeitszeitverlängerung. Früher war es so, bei meinen Großeltern war es noch der Fall, viele Leute in einem Unternehmen angefangen haben und dort auch in Pension gegangen sind. Ja, und du weißt, für die sechste Urlaubswoche benötigt man 25 Jahre im selben Unternehmen. Aber jetzt gibt es immer mehr Fluktuation, die Leute wechseln von einem Unternehmen zum anderen, auch oft die Branche orientiert sich um und darum haben immer weniger Leute Anspruch auf die sechste Urlaubswoche, also auch das wäre ganz wesentlich. Da gibt es eben viele Ecken und Enden, viele wollen vier Tage arbeiten und sich drei Tage erholen. Ja, das ist ein großes... Also du möchtest flexibler sein, ja? Genau, flexibler, mehr auf die Bedürfnisse eingehen. Wir machen wirklich viele Umfragen und die zeigen uns, dass gerade junge Leute, Berufseinsteigerinnen. Weniger arbeiten wollen, oft bewusst nur Teilzeit arbeiten und auch aus Frauenperspektive wäre es wichtig, dass man, eine niedrige Vollzeitarbeitsstundenanzahl haben. Vor allem ist es ganz wichtig, weil viele Arbeitsprozesse heute gar nicht mehr so leicht überschaubar sind. Es verschwimmt oft vieles ineinander. Arbeit, Freizeit, Erreichbarkeit rund um die Uhr. Da sieht man schon, dass es vielleicht die Arbeitsunfälle körperlich haben, was die Zahlen zeigen, abgenommen, aber es steigt immens der Arbeitsdruck. Hat Corona da eine Auswirkung gehabt auf diese neuen Arbeitstechniken? Also es ist noch einmal der Digitalisierungsschub da gewesen und Corona hat jetzt auch in Folge in vielen Branchen leider zur Personalknappheit geführt und da sieht man, dass in ganz vielen Branchen wirklich der Arbeitsdruck gemens ist, der führt zu Burn-out, psychischen Belastungen und, darum braucht man einfach mehr Erholungszeit, mehr Freizeitphasen und darum ist die Arbeitszeitdebatte eben wichtig. Da geht es um faire Verteilung, aber es sollen ja die Leute wirklich gesund in Pension gehen können und das sehen wir in vielen Branchen, bei vielen Berufen, das ist kaum schaffbar, weil der Arbeitsdruck eben so ein hoher ist und darum geht es nicht nur um höhere Löhne und Gehälter, sondern auch um mehr Erholungszeit. Unsere Zeit rennt schon ab, ich hätte noch eine Schlussfrage, die wir vielleicht heute nur streifen können, aber Klimawandel, ökologische Herausforderungen, neue Berufsfelder, das wird ja eine große herausfordernd für euch und GBA und ÖGB sein. Das werden sich wahrscheinlich ganz neue Berufsfelder gehofft. Absolut. Der Klimawandel ist offensichtlich, heute halten wir es da aus, aber wird schon wieder anders werden. Das merkt ja jeder, nicht nur zu Hause, in der Arbeit, wenn ich an die Bauarbeiter denke. Wir müssen mehr tun. Es ist nur wichtig, die Arbeitnehmer mitzunehmen. Und darum fordern wir auch, dass wir als Gewerkschaften, als Arbeiterkammer, als Betriebsräte in die Transformation, in den Wandel eingebunden sind, dass sich die Arbeitnehmer mitgenommen fühlen. Und ja, es werden neue Jobs entstehen, das ist ja auch was Gutes. Ich kann mich erinnern, einer meiner ersten medialen Auftritte war im Zentrum, da hat ein Zukunfts-Guru behauptet, die Jobs werden verschwinden, ein Drittel, zwei Drittel, was auch immer wird arbeitslos. Aber wir sehen ja durch den Wandel, dass immer neue Branchenjobs auch entstehen. Und da wäre es ganz wichtig, dass wir eben vorausschauend auch in Bildung, wir sind im Haus der Volksbildung, in Aus- und Weiterbildung investiert, in Branchen in Sparten, die den technologischen Wandel hin zu einer grünen Wirtschaft auch ermöglichen können. Weil man kann, das sage ich schon auch seitens der Grünen, man kann beschließen im Parlament, was man will. Wenn die Menschen, wenn es die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nicht gibt, die Solarpaneele auf die Dächer montieren, wenn es die Technikerinnen nicht gibt, wenn es die Menschen nicht gibt. Die man notwendigerweise dafür braucht, kann man politisch beschließen, was man will. Da werden neue Berufsfelder notwendig sein, gerade mit diesen Greenjobs und so weiter, das wird groß. Und ich glaube, man muss dann auch sozusagen den ganzen Bereich der künstlichen Intelligenz, wo wir gar nicht wissen, was da jetzt im nächsten Jahr auf uns durchkommen wird, und das nur vermuten können, auch im Sinne der Menschen nutzen und nicht gegen die Menschen. Absolut. Da sind ja Manipulationen möglich, die erschreckend sind. Da muss man gut drauf schauen, dass wie jeder Fortschritt, der muss im Interesse und zum Vorteil der vielen sein. Und wir müssen uns wehren dagegen, wenn das Einzelne wenige zu ihrer Machterweiterung, Einflusserweiterung ausbauen. Und das ist halt oft, darum ist die Gewerkschaftsbewegung als Interessensvertretung für die vielen so wichtig, weil wir in den letzten Jahren, aber es ist kein neues Phänomen in der Geschichte, immer gesehen haben, dass die, die viel Geld und Macht und Einfluss haben, diesen oft noch ausbauen. Und da muss man dagegen wirken, da sind auch politische Bewegungen wichtig, die eben da in Korrektiv sind. Dann wird unsere Zukunft positiv, weil der Fortschritt soll ja irgendwie positiv sein, dass man das Leben auch genießen kann und ein gutes Leben hat. Aber das ist eben kein Automatismus und da sind wir alle gefordert. Was macht die Vorsitzende der GPR, wenn sie nicht in der Politik, nicht im Gewerkschaftsbereich ist? Darf ich dich nach deinen Hobbys und Interessen noch ein bisschen fragen? Ja, also manchmal bleibt ein bisschen wenig Zeit, aber ich gehe gern gut essen, ich tue gern reisen, Skifahren bis vor kurzem, nach der dritten Knie-OP mal schauen, wie sich das entwickelt, Radfahren, Sport, ein bisschen einen Ausgleich braucht man einfach. Ich gehe sehr viel zu Fuß, da kann man wirklich über die Dinge nachdenken und man braucht schon auch ein bisschen einen Ausgleich, wenn man viel gefordert ist. Aber das Wichtigste ist mir immer, man schöpft so viel Energie und Kraft aus der Tätigkeit, weil wir schon was Wichtiges machen und was Gutes. Aber wenn man bei einem Vorsitzenden geht, und das muss man nicht zwingend bei Austria Wien tätig sein. Muss man nicht zwingend, aber ja. Aber es ist... Als Wiener und Wienerin ist man leidenschaftlich bei einer der Mannschaften. Mandatarium des 14. Bezirks, ja. Ich würde mir wünschen, der Wiener Fußball wird... Das verbindet uns, das macht man. Ein bisschen besser dastehen generell, aber ein bisschen Rivalität gehört dazu. Das gehört dazu, absolut. Liebe Frau Vorsitzende, liebe Barbara, vielen herzlichen Dank für deine Zeit, für das Gespräch und alles, alles Gute. Dankeschön, dir auch. Danke! Music.